Unser Mind ist wie ein Instrument, welches wir nicht gelernt haben, richtig und bewusst zu benutzen. Es ist unser mächtigstes Werkzeug. Wenn wir im englischen von Mind reden, meint man damit im Deutschen den Geist und das Gemüt, also den Gedankenfluss. Gefühle sind interpretierte Empfindungen, demzufolge werden sie ebenfalls als Gedanken eingestuft. Sehr oft lassen wir uns von unseren Gedanken beherrschen, anstatt sie bewusst zu lenken. In einer Welt voller Ablenkungen und ständiger Reizüberflutung ist es entscheidend, bewusst mit unseren Gedanken umzugehen, um ein glückliches, erfülltes und gesundes Leben führen zu können. Dieser Beitrag zeigt dir, wie du dein Denken besser wahrnimmst und steuerst, warum es so wichtig ist, und welche Techniken dir dabei helfen können.
Warum ist es wichtig, den Geist zu schulen?
Unser Denken beeinflusst unsere Gefühle und daraus resultiert unser Mindset. Unsere Gedanken bestimmen so direkt unser Wohlbefinden, unsere Entscheidungen und unser Verhalten. Ständig sich wiederholende negative Denkmuster können zu Stress, Angst und Depressionen führen, während positive Gedanken unsere Lebensqualität verbessern.
Gedanken sind also mächtige Kräfte, die unsere Emotionen und Handlungen beeinflussen. Ein bekanntes Prinzip aus der kognitiven Verhaltenstherapie besagt: „Du bist, was du denkst“. Aus den alten indischen Schriften wird genau dasselbe klar: «Wo dein Geist ist, dort wohnst und lebst du. Der Geist ist das Hindernis und auch der Weg.» Was wir glauben zu sein ist wesentlich und regelt unser Leben. Auch Studien haben gezeigt, dass unser Denken einen direkten Einfluss auf unsere Gefühle und somit auch auf unsere körperliche Gesundheit hat. Denk nach und prüfe, wie das bei dir aussieht und inwiefern du das nachvollziehen kannst. Gibt es feindliche, abwertende Sätze, die du bei dir selbst entdeckst? Wie oft tauchen diese auf und wie beeinflussen sie dich, deine Gefühlslage, dein Leben?
Techniken, um dein Denken zu steuern
- Achtsamkeit, Yoga und Meditation: Achtsamkeit ist die Praxis, im gegenwärtigen Moment präsent zu sein und ohne Urteil wahrzunehmen, was geschieht. Zusammen mit Yoga und Meditation kannst du mit regelmässigem Üben negative Denkmuster durchbrechen, dich von den Objekten der Welt distanzieren und bei dir ankommen. Dein Geist wird ruhig, klar und wach.
- Kognitive Umstrukturierung: Diese Technik aus der kognitiven Verhaltenstherapie hilft dabei, negative Gedankenmuster zu erkennen und durch positivere, realistischere Gedanken zu ersetzen. Dies kann Stress reduzieren und das allgemeine Wohlbefinden verbessern.
- Positives Denken kultivieren: Indem du bewusst positive Gedanken und Affirmationen in deinen Alltag integrierst, kannst du dein Denken in eine positive Richtung lenken. Dies stärkt dein Selbstbewusstsein und fördert eine optimistische Lebenseinstellung.
- Dankbarkeit praktizieren: Regelmäßige Dankbarkeitsübungen helfen dabei, den Fokus auf positive Aspekte des Lebens zu legen und das allgemeine Glücksgefühl zu steigern. Ein Dankbarkeitstagebuch ist eine einfache und effektive Methode, um diese Praxis in deinen Alltag zu integrieren.
Die Wissenschaft hinter dem positiven Denken
Die Neurowissenschaft hat gezeigt, dass positive Gedanken tatsächlich die Struktur unseres Gehirns verändern können. Dieser Prozess, bekannt als neuronale Plastizität, ermöglicht es uns, neue Denk- und Verhaltensmuster zu entwickeln und alte, negative Muster zu durchbrechen. Regelmäßige Praxis von Achtsamkeit und positivem Denken stärkt neuronale Verbindungen, die mit positiven Emotionen und Resilienz verbunden sind.
Fazit
Indem wir lernen, unsere Gedanken bewusst zu steuern, können wir unser Leben in eine positive Richtung lenken. Den Geist zu schulen und bewusst auszurichten bedeutet, die Macht über unser eigenes Leben zurückzugewinnen. Indem wir bewusst unsere Gedanken steuern und positive Denkmuster kultivieren, können wir Stress reduzieren, unser Wohlbefinden verbessern und ein erfüllteres, glücklicheres Leben führen. Nimm dir die Zeit, Techniken wie Achtsamkeit, Meditation und kognitive Umstrukturierung in deinen Alltag zu integrieren und entdecke die transformative Kraft eines bewussten Geistes.
Quellen
1. Kabat-Zinn, J. (1990). Full Catastrophe Living: Using the Wisdom of Your Body and Mind to Face Stress, Pain, and Illness. Dell Publishing.
2. Emmons, R. A., & McCullough, M. E. (2003). Counting blessings versus burdens: An experimental investigation of gratitude and subjective well-being in daily life. Journal of Personality and Social Psychology, 84(2), 377-389.
3. Davidson, R. J., & McEwen, B. S. (2012). Social influences on neuroplasticity: stress and interventions to promote well-being. Nature Neuroscience, 15(5), 689-695.
4. Swami Tejomayananda (2010). Amritabindu Upanishad: A Drop of Immortality. Central Chinmaya Mission Trust.